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Ein neues Kapitel: Leben mit Demenz im häuslichen Umfeld – Risiken verstehen und den Verlauf positiv gestalten Teil III

Der Balanceakt in der Pflege bei Demenz

Im dritten und letzten Teil der Beitragsserie zum Thema Demenz widmen wir uns der Bedeutung von Selbstfürsorge der pflegenden Personen, ganz egal ob es sich dabei um Angehörige oder 24 Stunden Betreuungskräfte handelt. Die Betreuungstätigkeit von Menschen mit Demenz erfordert viel Kraft und Energie, daher ist es sehr wichtig dafür zu sorgen, Pausen zur Erholung und Regeneration zu schaffen. Auch der Austausch mit Gleichbetroffenen kann dazu beitragen, psychischen Stress zu lindern und Erfahrungen zu sammeln, die sich dann in die Betreuung integrieren lassen und für Erleichterung sorgen können. Die Fürsorge bei der Pflege einer Person kann niemals die Fürsorge, die man sich selbst entgegenbringt, übersteigen. In diesem Beitrag finden Sie Tipps und Anregungen, wie Sie es in Ruhepausen schaffen können, Ihren inneren Akku wieder aufzuladen und somit der Gefahr eines Burn-Outs effektiv entgegenzuwirken.

Mit Herz und Hand

Das Leben hält viele Rollen für uns bereit, doch eine der emotional intensivsten ist sicherlich die Rolle des Pflegenden. In der Betreuung eines Menschen mit Demenz finden sich Angehörige und Pflegekräfte in einem ständigen Balanceakt wieder. Sie jonglieren zwischen den Bedürfnissen des Patienten und den eigenen, zwischen Stärke und Erschöpfung, zwischen Hoffnung und der Konfrontation mit einer fortschreitenden Krankheit. In Wien und Niederösterreich, wie auch im gesamten Land, begegnen täglich unzählige Pflegende diesen Herausforderungen – und sie benötigen mehr als nur physische Unterstützung. Die psychologische und emotionale Belastung ist enorm und oft nicht sichtbar. Die Pflege erfordert viel Kraft, Geduld und Liebe. Um diese aufrechtzuerhalten, ist es unerlässlich, auf ein Netzwerk aus Unterstützung zurückgreifen zu können. Das Wissen, nicht allein zu sein, und die Fähigkeit, Hilfe zu erhalten, sind entscheidend, um diese anspruchsvolle Aufgabe zu erfüllen und gleichzeitig das eigene Wohlergehen zu sichern.

Unterstützungssysteme für Pflegende und Angehörige – Eine Handreichung für Helfende

In Österreich existiert ein breites Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten für Pflegende und Angehörige. Von Beratungsstellen, die praktische Tipps und psychologische Hilfe anbieten, über Online-Plattformen und Foren, die einen Austausch mit anderen Betroffenen ermöglichen, bis hin zu Selbsthilfegruppen – all diese Ressourcen tragen dazu bei, das Gewicht der Verantwortung leichter zu machen. Die Regierung bietet ebenfalls Programme und finanzielle Unterstützungen an, um die Pflege zu Hause zu erleichtern. Diese Systeme sind lebenswichtig, um Überlastung zu vermeiden und die Lebensqualität aller Beteiligten zu sichern.

Die Rolle der Selbstfürsorge für Pflegende – Sich selbst nicht vergessen

In der Hingabe an die Pflege eines anderen darf die Selbstfürsorge nicht zu kurz kommen. Es ist von größter Wichtigkeit, dass Pflegende auf sich selbst achten. Denn nur wer gut für sich selbst sorgt, kann auch für andere sorgen. Selbstfürsorge ist vielfältig und individuell: Sie reicht von regelmäßigen Pausen und gesunder Ernährung über Bewegung und sportliche Aktivitäten bis hin zu Momenten der Ruhe und Meditation. Das Ziel ist es, sich selbst nicht zu verlieren und die eigene Gesundheit – sowohl körperlich als auch seelisch – zu bewahren.

Gestaltung eines positiven Verlaufs – Wege der Zuversicht und Lebensfreude

Die Pflege von Menschen mit Demenz kann nicht nur eine Herausforderung darstellen, sondern auch eine Gelegenheit bieten, um neue Wege zu beschreiten, die das Wohlbefinden aller Beteiligten fördern. Ein Schlüssel hierzu ist die Integration von Aktivitäten und Therapien, die speziell darauf abzielen, die Lebensqualität von Demenzkranken zu erhalten und zu verbessern. Musiktherapie, beispielsweise, hat sich als äußerst wertvoll erwiesen, da sie nicht nur Erinnerungen weckt, sondern auch Emotionen zum Ausdruck bringen und Kommunikation ermöglichen kann, selbst wenn Worte schwerfallen.

Ebenso wichtig sind Gedächtnistrainings, die dazu beitragen, kognitive Fähigkeiten so lange wie möglich zu erhalten. Aktivitäten, die das Gehirn stimulieren, wie etwa das Zusammensetzen eines Puzzles oder das Erinnern an vergangene Ereignisse, können erstaunliche Ergebnisse erzielen und den Betroffenen ein Gefühl von Erfolg und Selbstbestimmung geben.

Routine und Struktur sind weitere wesentliche Elemente für einen positiven Tagesablauf. Regelmäßige Mahlzeiten, feste Schlafenszeiten und bekannte Abläufe geben Sicherheit und können Unruhe sowie Verwirrung entgegenwirken. Innerhalb dieser Routinen sollte jedoch auch Platz für Flexibilität sein, um den individuellen Bedürfnissen der Erkrankten gerecht zu werden.

Die Interaktion mit Demenzpatienten erfordert liebevolle Geduld, echte Empathie und eine effektive Kommunikation. Nicht verbale Signale, ein ruhiger Tonfall und eine langsame, deutliche Aussprache können die Verständigung erleichtern. Es ist wichtig, den Menschen hinter der Krankheit zu sehen und ihm mit Respekt und Würde zu begegnen.

Fazit – Zusammenhalt und Fürsorge als Pfeiler der Pflege

Die Betreuung von Menschen mit Demenz verlangt nach einem Netzwerk aus Ressourcen und einer bewussten Selbstfürsorge der Pflegenden. Angehörige und Pflegekräfte sollten ermutigt werden, proaktiv Unterstützung zu suchen und Hilfsangebote anzunehmen. Ein angepasstes Heimumfeld, das Liebe und Verständnis ausstrahlt, ist entscheidend für die Lebensqualität der Erkrankten. Die Begleitung eines Menschen mit Demenz ist oft eine Reise ins Ungewisse, die viel Kraft und Ausdauer fordert. Doch durch gegenseitige Unterstützung und die Bereitschaft zur Selbstfürsorge können Momente des Glücks und tiefer Verbundenheit entstehen.

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